Quo vadis, E-Commerce im Jahr 2023?

Der Besuch der E-Commerce Berlin Expo, einer internationalen Fachmesse, die jedes Jahr zu Beginn der E-Commerce-Messesaison im Frühjahr stattfindet, enttäuscht nie die Erwartungen: Auch im Jahr 2023 war die Veranstaltung sehr gut besucht, und Unternehmen aus aller Welt präsentierten ihre neuesten E-Commerce-Technologien und -Strategien. Unser Lagerlogistik-Experte Haris Butt war vor Ort und hat Dir exklusive Einblicke in die neuesten Trends und Technologien mitgebracht, mit denen Du als Online-Händler Dein Business optimieren kannst.

Hier sind Haris‘ acht innovative Trends von der Expo, von denen E-Commerce Händler am meisten profitieren werden:

Einer der Hauptschwerpunkte vieler Unternehmen auf der Messe war es, ihren Kunden personalisierte Erlebnisse zu bieten. So nutzen Firmen beispielsweise Kundendaten und künstliche Intelligenz (KI), um das Verhalten und die Vorlieben ihrer Kunden zu analysieren und somit Empfehlungen und Werbeaktionen auf jeden einzelnen Käufer zuschneiden zu können. Diese Strategien helfen Unternehmen nicht nur, sich im überlaufenen E-Commerce Markt abzuheben, sondern verbessern auch das Kundenerlebnis durch relevante und nützliche Empfehlungen. Dies trägt wiederum zu einer besseren Kundenbindung und einer Umsatzsteigerung bei.

Künstliche Intelligenz (KI) und Automatisierung waren die Stars der Messe! Mehrere Unternehmen präsentierten, wie sie diese Technologien nutzen, um Prozesse zu rationalisieren und das Kundenerlebnis während des Einkaufs im Online-Shop zu verbessern. So werden beispielsweise Chatbots eingesetzt, um Kunden sofortige Unterstützung zu bieten, Fragen zu beantworten und Anliegen in Echtzeit zu bearbeiten. Interessant sind in diesem Zusammenhang auch PIM (Product Information Management) Lösungen, die automatisiert über bidirektionale Schnittstellen Produktdaten in Online-Shopsysteme und an Marktplätze ausspielen und somit Händler dabei unterstützen, den Kunden stets korrekte und aktuelle Produktbeschreibungen anzuzeigen.

Automatisierte Versand- und Lagerlogistiksysteme werden ebenfalls eingesetzt. Eine weitere interessante Entwicklung ist der Einsatz von Robotern in Lagern, wie z. B. ein Kommissionierroboter, der mehrere Aufträge gleichzeitig bearbeiten kann und dadurch den Zeit- und Ressourcenaufwand für eine präzise Auftragsabwicklung verringert. Diese Innovationen verbessern nicht nur die betriebliche Effizienz, sondern ermöglichen es den Unternehmen auch, einen schnelleren und zuverlässigeren Service und somit ein besseres Einkaufserlebnis zu bieten

Angesichts des zunehmenden Umweltbewusstseins erkennen viele Unternehmen, wie wichtig es ist, die Auswirkungen auf die Umwelt gering zu halten, und integrieren nachhaltige Prozesse in ihren Betrieb. Zahlreiche E-Commerce Händler verwenden beispielsweise umweltfreundliche Verpackungen aus biologisch abbaubaren oder recycelbaren Materialien, um Abfall und Umweltverschmutzung zu reduzieren. Auch investieren immer mehr Unternehmen in Programme zum Ausgleich bzw. zur Reduzierung von Kohlendioxidemissionen.

Darüber hinaus legen die Händler Wert auf eine nachhaltige Beschaffung und suchen nach Lieferanten, die auf ethische Arbeitsstandards sowie auf umweltgerechte Produktion achten. Durch die Einführung nachhaltiger Prozesse können Unternehmen nicht nur zu einer grüneren Zukunft beitragen, sondern auch umweltbewusste Kunden ansprechen, bei denen das Thema Nachhaltigkeit die Kaufentscheidung beeinflusst.

Soziale Medien sind zu einem festen Bestandteil der E-Commerce Landschaft geworden und bieten Unternehmen die Möglichkeit, mit Kunden in Kontakt zu treten und die Markenbekanntheit zu steigern. Auf der E-Commerce Expo Berlin präsentierten viele Unternehmen ihre innovativen Social Media Strategien zur Umsatzsteigerung und Kundenbindung. Hierzu zählen auch Influencer, die für Produkte werben und den Verkauf ankurbeln. Außerdem lässt sich durch Partnerschaften mit Influencern ein größeres Publikum erreichen und das Vertrauen und den Einfluss auf ihre Follower nutzen.

Durch die Nutzung von Social Media-Plattformen können Unternehmen also nicht nur ihre Reichweite und Präsenz erhöhen, sondern auch ein attraktiveres und interaktiveres Einkaufserlebnis für Kunden schaffen. Das Thema Social Commerce erfordert auch teilbare Inhalte, in denen Unternehmen ihre Produkte auf kreative und ansprechende Weise präsentieren können, z. B. kurze Videoinhalte wie Instagram Reels und TikTok-Videos.

Durch die Integration von AR-Technologie in ihre E-Commerce-Plattformen können sich Online-Händler von der Konkurrenz abheben, denn die Augmented-Reality-Technologie revolutioniert die Art und Weise, wie Kunden online einkaufen, indem sie ein intensiveres und interaktiveres Einkaufserlebnis bietet. Viele Unternehmen präsentierten ihren Einsatz von AR-Technologie, um Kunden dabei zu helfen, Produkte vor dem Kauf zu visualisieren. In der Bekleidungsbranche beispielsweise können Kunden mit Hilfe der AR-Technologie virtuell anprobieren, wie die Kleidung an ihnen aussehen wird, was die Wahrscheinlichkeit eines erfolgreichen Verkaufs erhöht.

In ähnlicher Weise ermöglicht die AR-gestützte Visualisierung von Einrichtungsgegenständen den Kunden, sich vor dem Kauf ein Bild davon zu machen, wie Möbel oder Accessoires in ihren Räumlichkeiten aussehen werden. Dies reduziert die Retourenquote und erhöht gleichzeitig die Kundenzufriedenheit. Eine besonders interessante Innovation auf der Messe war ein Unternehmen, das Händlern eine spezielle Kamera bietet. Mit dem Gerät werden Produktbilder aus jedem Winkel aufgenommen, die dann mit AR-Technologie im Online-Shop zum Einsatz kommen. Alternativ besteht auch die Möglichkeit, die Produkte an das Unternehmen zu schicken und die Bilder dort als Dienstleistung für sich erstellen zu lassen.

Ein weiterer auf der Messe waren innovative Zahlungslösungen. Der Aufstieg des E-Commerce hat zu einer grundlegenden Veränderung der Einkaufsgewohnheiten geführt, denn immer mehr Kunden entscheiden sich für die Bequemlichkeit des Online-Shoppings. Dies hat eine Nachfrage nach schnelleren, sichereren und bequemeren Zahlungslösungen geschaffen, die mit dem Tempo der Online-Transaktionen mithalten können. Um dieser Nachfrage gerecht zu werden, entwickeln die Anbieter ständig neue Zahlungsmethoden, die den Kunden mehr Flexibilität und Auswahlmöglichkeiten bieten.

Mobile Zahlungen ermöglichen es Kunden beispielsweise, Einkäufe über ihre Smartphones bzw. mobilen Geräte zu tätigen, während „digitale Geldbörsen“, s. g. Wallets, eine sichere und bequeme Möglichkeit für Kunden bieten, ihre Zahlungsinformationen zu speichern und Einkäufe mit einem einzigen Klick zu tätigen. Kryptowährungen sind eine weitere innovative Zahlungsform, die aufgrund ihrer Schnelligkeit und Sicherheit immer beliebter wird, und mehrere Aussteller auf der Messe zeigten, dass sie diese neue Zahlungsmethode ebenfalls abdecken.

Von der Abholung in der Filiale bis hin zu kanalübergreifenden Treueprogrammen – Omnichannel-Unternehmen finden Wege, um ein nahtloses Erlebnis über alle Berührungspunkte hinweg zu bieten. Indem sie ihren Kunden erlauben, ihre mobilen Geräte zum Durchsuchen und Kaufen von Produkten zu verwenden, können Unternehmen die Lücke zwischen ihren Online- und Offline-Erfahrungen schließen.

Darüber hinaus nutzen Händler datengestützte Erkenntnisse, um ihren Kunden über alle Kanäle hinweg ein personalisiertes Erlebnis zu bieten. Durch die Analyse von Kundendaten aus Online- und Offline-Interaktionen können Unternehmen außerdem ihre Marketingbotschaften und Sonderangebote auf jeden einzelnen Kunden zuschneiden.

Da den Unternehmen so viele Daten wie noch nie zur Verfügung stehen, zeigten viele Aussteller, wie sie diese nutzen, um intelligentere Entscheidungen zu treffen und ihre E-Commerce Strategien zu verbessern. Indem sie das Verhalten und die Vorlieben ihrer Kunden genauer unter die Lupe nehmen, können Unternehmen maßgeschneiderte Produktempfehlungen, Sonderangebote und personalisierte Werbeaktionen anbieten. Darüber hinaus nutzen die Unternehmen diese Daten auch zur Optimierung ihrer Supply Chain, indem sie die Nachfrage vorhersagen und die Bestandsverwaltung optimieren, um somit fundiertere Geschäftsentscheidungen treffen zu können.