10 häufige Fehler bei der Kommissionierung

…und was man dagegen tun kann

Online-Händler, und insbesondere Lagerleiter, stehen unter mehr und mehr Druck, ihre Prozesse rund um die Auftragsabwicklung im E-Commerce Lager zu optimieren, um den steigenden Kundenerwartungen gerecht zu werden. Wir haben auf unsere Erfahrungen bei Lagerbesuchen zurückgeblickt und eine Liste der zehn häufigsten Probleme zusammengestellt, die uns in der Kommissionierungsphase aufgefallen sind.

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Pick-Pack-Ship & Lagerhaltung & E-Commerce Tipps
vom 30.01.2023

Fehler 1: Die Artikel werden nicht gefunden

Wenn ein Artikel nicht dort im Lager ist, wo er sein sollte, bedeutet dies, dass das Team Zeit damit verbringen muss, ihn zu suchen. Dadurch verzögert sich die Auftragsabwicklung, was zu unzufriedenen Kunden und negativen Bewertungen führen kann. Kurzum: Die Lagerabläufe sind einfach ineffizient.

Die Lösung

Mit einem Lagerverwaltungssystem (LVS)/Warehouse Management System (WMS) wird jeder Artikel per Barcodescan an einem Ort eingebucht. Wenn ein Teammitglied nach einem Artikel sucht, befindet er sich also immer genau dort, wo er sein sollte.

Auf der Suche

Fehler 2: Beim Kommissionieren werden falsche Artikel oder Mengen gepickt

Wenn die falschen Artikel oder Mengen kommissioniert werden, geht Zeit am Packtisch verloren, wo der Fehler idealerweise auffällt. Wird der Fehler nicht bemerkt, werden die falschen Artikel versandt, die dann im Nachhinein erstattet oder ersetzt werden müssen. Das kostet nicht nur Zeit und Geld, sondern wirft auch ein schlechtes Licht auf Dein Business.

Um die Kosten für diese Fehlsendungen zu berechnen, multipliziere die Anzahl der Fehlsendungen pro Woche mit den Kosten einer Fehlsendung. Bei der Berechnung der Kosten einer Fehlsendung solltest Du auch die Versandkosten, die Kosten für Rücksendungen, die Arbeitszeit für die erneute Kommissionierung, die Arbeit des Kundenservices und die Zeit, die für die Behebung schlechter Online-Bewertungen aufgewendet wird, berücksichtigen.

Die Lösung

Mache den Wareneingang gleich beim ersten Mal richtig, indem alles gescannt wird. Der Einsatz von Barcode-Scannern in Deinem E-Commerce Lager sollte es unmöglich machen, den falschen Artikel oder die falsche Menge zu picken. Bei jeder falschen Entnahme erzeugt der Scanner eine Fehlermeldung, die den Kommissionierer auf den Fehler aufmerksam macht.

Bei Aufträgen, die via Multi-Order-Picking kommissioniert wurden, kann es von Vorteil sein, die Artikel beim Versand erneut zu scannen, um sicherzustellen, dass Du jedem Versandetikett bzw. jeder Bestellung die richtigen Artikel zuordnest.

Fehler 3: Du hast eine papierbasierte Kommissionierung

Bei dieser Art von Vorgang muss eine Pickliste auf Papier gedruckt und beim Kommissionieren mitgeführt werden. Dies ist nicht nur ein langwieriger, wenig nachhaltiger Prozess, sondern auch ineffizient und birgt großes Fehlerpotenzial durch verlorenegegangene oder nicht erfüllte Aufträge.

Die Lösung

Ganz einfach: Verbanne Picklisten aus Papier möglichst komplett aus Deinem Lager durch den Einsatz einer Lagerlogistik-Lösung, die zusätzlich eine Lager App bietet. Eine solche Lager App, wie z. B. die Android-App „pixi Mobile“, ermöglicht Dir bildunterstütztes Picken, Warenvereinnahmung sowie Ein-/Aus- und Umlagern – alles zentral auf Deinem Mobile Device. Wenn Du manuelle Fehlerquellen beseitigst, kannst Du sicherzustellen, dass jede Bestellung pünktlich und korrekt ausgeliefert wird,

Fehler 4: Keine Priorisierung bei der Kommissionierung

Wenn Deine Aufträge nicht nach Priorität sortiert werden, werden häufig die neuesten Auftragspositionen als erstes kommissioniert. Dies kann dazu führen, dass ältere oder wichtigere Aufträge vernachlässigt oder verzögert bearbeitet werden.

Die Lösung

Um dieses Problem zu lösen, solltest Du eine geeignete Methode für die Sortierung Deiner Kundenbestellungen finden. Mit Hilfe von z. B. speziellen Tags für priorisierte Bestellungen, wird am Ende des Tages kein Auftrag mehr übrig bleiben, der besonders wichtig ist. Beispiele für Priosisierungen sind Amazon Prime Bestellungen, vorgezogene Aufträge von Stammkunden oder auch Cut-Off-Zeiten von bestimmten Versanddienstleistern.

Fehler 5: Arbeitsintensive Kommissionierung

Wir haben immer weiter Personal eingestellt, je mehr wir gewachsen sind, und das kann nicht ewig so weitergehen.

Wenn Deine Lagermitarbeitenden einfach nicht effizient arbeiten können, weil viel zu viel Arbeitszeit für aufwendige, fehleranfällige Prozesse eingesetzt werden muss, hilft es Dir auch nicht, immer mehr Kräfte einzustellen. Du hast dadurch nur immer höhere Lohnkosten, bei gleichzeitig sinkender Produktivität, sodass die Bestellungen trotz größerem Team nicht fristgerecht verschickt werden.

Die Lösung

Um zunächst eine Einschätzung zur Effizienz Deiner Kommissionierung zu erhalten, kannst Du Dir Branchenstandards ansehen: 100 Artikel pro Picker und Stunde für kleine E-Commerce-Bestellungen sind ein zuverlässiger Richtwert. Der effizienteste Weg, mehr Sendungen mit der gleichen Anzahl an Mitarbeitern zu verschicken, ist die Einführung von einer Software für die Automatisierung der Auftragsabwicklung in Deinem Lager.

Die Automatisierung wird die Effizienz Deines Lagerteams verbessern: Mit der gleichen Mannschaft und den gleichen Arbeitsstunden, kann Dein Team eine wesentlich größere Anzahl an Bestellungen picken und verschicken. Ein Händler aus dem Bereich Consumer Electronics konnte sein Sendungsvolumen verdreifachen – bei gleichzeitig sinkenden Arbeitsstunden. Mit automatisierten Prozessen bist Du somit gut gerüstet, um auch Versandpeaks zu stemmen. Und danke einer benutzerfreundlichen und übersichtlichen Lager-App kannst Du Aushilfskräfte innerhalb weniger Minuten im Lager einsetzen – so geht Effizienzsteigerung!

Überarbeitet

Fehler 6: Kein vorgesehener Platz für teilkommissionierte Aufträge

Aufträge, die nur teilweise kommissioniert wurden, werden in der Regel zurückgestellt, bis die restlichen Artikel verfügbar sind – der Versand wird verschoben. Dies führt zu unzufriedenen Kunden und möglichen negativen Bewertungen. Der Versand von Teilbestellungen erhöht jedoch Deine Gesamtversandkosten.

Wenn Deine Systeme häufig melden, dass ein Artikel auf Lager ist, obwohl dies nicht der Fall ist, dann verabschiebe Dich gleich von den großen Plattformen wie Amazon und eBay: Bei den Marktplätzen hast Du keine Chance, wenn Du diesen grundlegenden Test nicht bestehst. Wir kennen eBay-Power-Seller, die dadurch über 100.000 Euro an Einnahmen verloren haben.

Die Lösung

Die ultimative Lösung besteht darin, Deine Lagerlogistik Software so einzustellen, dass Teillieferungen vorgenommen werden. Dies ist eine grundsätzliche Business Entscheidung, die als Regel festgelegt wird oder für jede Bestellung, die nicht versendet werden kann, einzeln überprüft werden kann. Ohne diese Möglichkeit bleiben teilkommissionierte und stornierte Bestellungen an der Tagesordnung. Dein Shop-System bietet diese Option in der Regel nicht an.

Und damit Deine Kunden in Deinem Online-Shop keine falschen Verfügbarkeiten angezeigt bekommen, ist es hilfreich auf ein WMS zu setzen, das mit bidirektionalen Schnittstellen zwischen Lagerlogistik-Lösung und Shop-System arbeitet: Dank vollautomatischem Datenaustausch in Echtzeit sind Deine Bestände somit immer korrekt.

Fehler 7: Du hast feste Lagerplätze

Jeder Artikel hat seinen Platz, außer wenn dieser Platz voll ist, dann wird er im Überlagerungslager gelagert… Wo auch immer das ist…

Feste Lagerplätze verhindern die Möglichkeit, Artikel mit hoher Nachfrage bei Bedarf näher am Packtisch zu platzieren. Außerdem bedeutet es, dass die Lagerfläche nicht optimimal ausgenutzt wird – dies kostet Geld und Ressourcen.

Ineffizienz in diesem Bereich bedeutet in der Regel, dass der Nachschub zu einem größeren Problem wird. Dies führt wiederum zu mehr manuellen Dateneingaben, um Änderungen am Lagerort und am Bestand vorzunehmen. Das ultimative Anzeichen dafür, dass hier unnötige Kosten entstehen, sind ständige Inventuren, auf die sich das Team für genaue Bestände beziehen muss.

Die Lösung

Einführung eines LVS mit dynamischer bzw. Chaotischer Lagerhaltung. Das bedeutet, Du kannst verschiedene Artikel auf den gleichen Lagerplatz buchen, aber ebenso auch ein- und dasselbe Produkt auf mehreren verschiedenen Lagerplätzen lagern. Dieses Verfahren trägt dazu bei, den vorhandenen Platz in Deinem Lager besser zu nutzen und den Umzug in ein neues Lager mit größerer Fläche erst einmal zu verschieben. Das spart natürlich Aufwände und Kosten.

Fester Lagerplatz

Fehler 8: Dein festes Lagerteam weiß genau, wo was liegt – aber sonst niemand

Du bist darauf angewiesen, dass sich Dein Team daran erinnert, wo sich die Artikel im Lager befinden. Aushilfskräfte finden sich allerdings nie zurecht.

Es kostet viel Zeit, kurzfristige Aushilfen im Lager zu schulen und ihnen zu erklären, wo sie welche Artikel finden können. In der Hochsaison und bei der Einstellung von Zeitarbeitskräften kann eine ausführliche Einweisung nicht immer gewährleistet werden, was zu Verzögerungen beim Picken und beim Versand führt.

Die Lösung

Mit einem WMS sollte der Standort jeder einzelnen Artikelposition aufgezeichnet werden. Das heißt, wenn ein Artikel entnommen werden muss, wird der Standort in der mobilen App angezeigt, sodass sich niemand die Standorte mehr merken muss. Das bedeutet auch, dass Aushilfskräfte ohne lange Einarbeitung mit dem System arbeiten können.

Fehler 9: Jede Bestellung wird einzeln kommissioniert

Dies ist ein ineffizienter Prozess, der wertvolle Zeit und Ressourcen vergeudet. Lange Wartezeiten auf Kundenseite führen zudem zu Unzufriedenheit.

Die Lösung

Der Grund dafür, dass oft pro Lauf nur ein ein Auftrag kommissioniert wird, liegt darin, dass er auf ein Blatt Papier gedruckt ist. Durch die Abschaffung von Papier und die Verwendung von digitalen WMS-Workflows können die Kommissionierläufe jedoch so effizient wie möglich gestaltet werden. So werden mehrere Aufträge auf einer Pickliste zusammengeführt: Die Artikel sind nicht nur schneller gepicket, es verringern sich auch die Laufwege im Lager und Dein Team freut sich über jeden gesparten Kilometer. Weitere Informationen über diese Sammelkommissionierung findet Du in diesem Blogartikel!

Einzelkommissionierung

Fehler 10: Du kannst nicht nachvollziehen, wer einen Auftrag kommissioniert hat

Fehlende Transparenz und Verantwortungsgefühl in einem Team führt zu Streitigkeiten und kann demotivierend sein. Die Lagerleitung muss mittendrin sein, und ist selbst dann möglicherweise persönlich voreingenommen. Ohne Transparenz bist Du nicht in der Lage, die Effizienz des Lagerteams zu beurteilen oder den Fortschritt einer Bestellung zu verfolgen. Dies bedeutet, dass Du den Kunden nicht über den Status seiner Bestellung informieren kannst.

Die Lösung

Ein geeignetes WMS mit speziellen E-Commerce Workflows sollte Dir volle Transparenz über alle Bestandsbewegungen bieten, einschließlich der Information, welches Teammitglied welche Aktion durchgeführt hat. Dies ist wichtig, um den Überblick über Deine Lagerprozesse zu haben und das Lagerchaos endgültig zu beseitigen. Besonders hilfreich ist hierbei ein KPI-Dashboard, in dem Du auf einen Blick die wichtigsten Performance-Kennzahlen Deines Lagers wie z. B. die Anzahl der noch offenen und bereits verschickten Bestellungen oder die der erledigten Retouren hast.

Mit durchdachten Prozessen im Lager und einer Software, die durch Automatisierung unterstützt und Fehlsendungen vermeidet, ist Dein E-Commerce Lager auf einem guten Stand, Deine Kunden glücklich zu machen. Solltest Du noch Hilfe bei den oben genannten Punkten benötigen, vereinbare einfach ein Beratungsgespräch und unseren E-Commerce Lagerlogistik-Experten.

Lass uns gemeinsam besprechen, wie wir die Prozesse in Deinem Lager optimieren können.

Dein Weg – Deine Wahl. Wir beraten Dich gern!

Persönliche Beratung

Für alle, die wissen wollen, wie Descartes pixi WMS zur Systemlandschaft passt. Per Video-Call, telefonisch oder vor Ort.

Virtueller Lagerrundgang

Für alle, die wissen wollen, wie Descartes pixi die Prozesse im Lager optimieren kann. Per Video-Call direkt aus Deinem Lager.

Return on Investment

Für alle, die berechnen möchten, wie schnell sich die Investition in eine skalierbare Lagerlösung wie Descartes pixi rentiert.